Wien 12.05.2023 (OTS) - Der Lebenswelt Heim Bundesverband stellt die Pflegefachassistenz in den Fokus

Seit 1994 vertritt der Lebenswelt Heim Bundesverband die Interessen der Alten- & Pflegeheime in ganz Österreich und ist die „Stimme fürs wertvolle Alter(n)“. In dieser langen Zeit konnten viele Entwicklungen in den Pflegeberufen miterlebt und auch mitgestaltet werden. So reicht die Bandbreite vom Gesundheits- und Krankenpflegegesetz (GuKG) mit seinen vielfältigen Novellierungen und Entwicklungen bis hin zur Akademisierung der Ausbildung zum gehobenen Dienst und nun jüngst zur Pflegelehre.

Der internationale Tag der Pflege am 12. Mai soll jedes Jahr an die vielfältigen und großartigen Leistungen aller in der Pflege Tätigen erinnern. Der Bundesverband Lebenswelt Heim möchte zu dieser Gelegenheit das „jüngste Kind“ im Reigen der Berufsgruppen vor den Vorhang holen – die Pflegefachassistenz. Das Berufsbild wurde 2016 im Zuge der damaligen GuKG-Novelle geschaffen. Ziel war es, den gehobenen Dienst der Krankenpflege sowie die Ärzteschaft zu entlasten. Nachdem gleichzeitig die Regelung verabschiedet wurde, dass Pflegeassistent:innen im Krankenhausbereich nur mehr eine bestimmte Zeit angestellt werden sollten, war die Idee, dass diese zur Entlastung in den Alte- & Pflegheimen eingesetzt werden.

Heute, sechs Jahre später, hat sich das Berufsbild der Pflegefachassistenz langsam implementiert und ist eine wichtige Stütze in der Langzeitpflege geworden. Der Bundesverband hat mit einigen von ihnen gesprochen und sie unter anderem gefragt, warum ihr Beruf aus ihrer Sicht ein unverzichtbarer Teil in der Pflege und Betreuung alter Menschen ist.

„Ich kann den Diplomierten sehr viel abnehmen. Man muss nur wissen, wie man diese Berufsgruppe richtig einsetzt.“ erklärt Lea Ströbinger, die im Pflegeheim Mater Salvatoris als Pflegefachassistentin arbeitet.

Zudem ist es dem Bundesverband ein wichtiges Anliegen, das Berufsbild der breiten Öffentlichkeit besser zu erklären und näher zu bringen:

„Die Leute denken bei den Pflegeberufen immer ans Hintern saubermachen und Essen geben, aber es ist weit mehr: es ist eine erfüllende und sinnstiftende Tätigkeit. Ich habe schon viele Jobs gehabt und ich kann sagen, es gibt keinen leichten Beruf. Es ist auch hier nicht immer leicht, aber es ist eine Aufgabe, die erfüllt. Man geht am Abend nach Hause und weiß, was man gemacht hat und dass es einen Sinn gehabt hat.“ erklärt Thomas Fessl, ebenfalls Pflegefachassistent im Pflegeheim Mater Salvatoris.

Alberta Herfert, Pflegefachassistentin in der Hauskrankenpflege bei der Caritas Socialis, unterstreicht diese Ansicht und wünscht sich: „Es ist dringend nötig, dass die Öffentlichkeit mehr über unseren Beruf erfährt! Als ich im Bekanntenkreis erzählte, dass ich die Ausbildung zur Pflegefachassistentin machen werde, haben mich viele abschätzig betrachtet. Es existiert bei vielen die Vorstellung: Handerl halten und Spazieren gehen und Waschen, das kann doch jeder. Wir haben nicht nur ein großes medizinisches Hintergrundwissen, sondern brauchen auch weitreichende psychologische Kompetenzen. Wir müssen zudem sehr genau beobachten, Situationen korrekt einschätzen und Entscheidungen treffen. Ohne uns könnte zum Beispiel der Arzt nur schwer eine optimale Therapie verschreiben. Wir liefern ihm mit unseren Beobachtungen und fachlichen Einschätzungen die wichtige Grundlage dafür.“

Pflege ist so viel mehr als Händchen halten, Körperpflege und Spaziergänge. Pflege macht Sinn und braucht ein hohes Maß an Kompetenz. Pflege ist nahe am Menschen – sie gibt Wertschätzung und bekommt noch mehr Wertschätzung zurück.

Dafür ist es aber unbedingt notwendig, dass die Pflegepersonen die richtigen Rahmenbedingungen erhalten.

„Wir danken allen unseren Kolleginnen und Kollegen, die vor Ort täglich für pflegebedürftige Menschen da sind. Wir gratulieren ihnen zu ihrer Berufsentscheidung. Und wir plädieren dringend an die Politiker:innen dafür zu sorgen, dass unsere Pflegekräfte gut arbeiten können“, so Bundesverband Präsident Jakob Kabas zum internationalen Tag der Pflege. „Wir sind jedenfalls bereit, mit unserer Erfahrung und Expertise zu unterstützen“, fügt er hinzu.

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