Artikelbild Lebenswelt Heim-Bundesverband: Abschied Gabriele Tupy

Liebe Heim- und Pflegedienstleiter:innen,
Liebe Leser:innen des Lebenswelt Heim Magazins,

mit dieser Ausgabe des Lebenswelt Heim Magazins verabschiede ich mich von Ihnen – nach beinahe 20 Jahren Tätigkeit für den Verband und unsere pflegebedürftigen Menschen in Österreich.

Ein ganz herzliches Danke, dass ich für Sie und mit Ihnen arbeiten durfte, es war eine schöne Zeit, an die ich mich immer gerne zurückerinnern werde. Was bleibt? Hier ein kleiner Rückblick.

Erinnerungen an fast 20 Jahre Lebenswelt Heim
Im Frühjahr 2003 holte mich der damalige Präsident Johannes Wallner in den Verband. Die Altenpflege war neu für mich, Werbung, Marketing und PR dafür umso vertrauter, aufgrund meiner reichen Agenturerfahrung. Nach meinen beiden Kindern wollte ich dieses Know-How in einem Bereich einsetzen, der mir Sinn gab. So landete ich in der Altenpflege. Zu einer meiner ersten Aufgaben zählte die Entwicklung eines Corporate Designs. Mir war wichtig, dass alle Mitglieder die Möglichkeit der Mitentscheidung haben sollten, es war IHR Verband, der ein Logo bekam und Sie sollten sich damit auch identifizieren können. Mit dem neuen Logo reiste ich nach Vorarlberg, um einen PR-Workshop für die ARGE zu halten. Kaum war das Logo an die Wand geworfen, war es auch schon Gesprächsthema und fand sehr positiven Zuspruch:  „Oh, ist das schon das neue Logo? Ich hab auch dafür gestimmt!“. Kurz darauf hatte der Verband Visitenkarten, Briefpapier, Präsentationsmappen und Folder und bald auch eine professionelle Webpage – erstmals in seiner Geschichte!

Das Corporate Design einer Organisation wirkt nicht nur nach außen, es wirkt ebenso nach innen, schafft Identifikation und ein Stück WIR-Gefühl.

Am 29. September 2003 kamen Heimleiter:innen aus ganz Österreich nach Wien. . „Frei und doch gehalten …“ - unter diesem Titel stand eine Enquete, die anlässlich des zehnten Jahrestages der europäischen Charta der Rechte und Freiheiten älterer Menschen in Heimen im Parlament stattfand. Im Mittelpunkt der Diskussion standen die beiden (Rechts-)Güter Freiheit und Sicherheit der Bewohner:innen in Heimen und die damit verbundene Forderung nach einer gesetzlichen Regelung freiheitseinschränkender Maßnahmen. Auf jedem Sitzplatz im Parlament lag erstmals eine Lebenswelt Heim Präsentationsmappe, eingelegt alle Informationen auf Lebenswelt Heim Briefpapier gedruckt, Visitenkarten, Folder. Mich, die acht Jahre lang in einer internationalen Werbeagentur gearbeitet hatte, hat dieser Moment sehr berührt. Fast möchte ich schreiben, ehrfürchtig standen unsere Mitglieder mit den Mappen in den Händen da und es fielen die Worte: „Endlich sind wir da, wo wir hingehören und wir haben erstmals einen professionellen Auftritt!“  

Die Juni-Ausgabe 2003, Heft Nummer 17 der „Lebenswelt Heim“, war die erste Ausgabe, die ich damals noch nach altem Design gestaltet habe. Im März 2006, Heft 28, war ich für den Relaunch verantwortlich. Die vielen positiven Reaktionen von Heim- und Pflegedienstleitungen und nicht zuletzt auch des damaligen Präsidenten Johannes Wallner, freuten mich sehr. Bis Ende 2019 erhielten die Pflegeeinrichtungen in Österreich das Managementmagazin viermal jährlich zugesandt. 2020 stellte Präsident Markus Mattersberger die Zeitschrift auf ein elektronisches Magazin um, es sollte in Zukunft allen Menschen in der Pflege und an Pflegethemen Interessierten online zur Verfügung stehen. Dass die gedruckte Ausgabe eingestellt wurde, bedauerte ich trotzdem sehr. Mit Ausgabe 93 im Juni 2022 beende ich nach 76 Ausgaben meine langjährige Gestaltungs- und Redaktionsarbeit für das Magazin. Für meine Redaktionsarbeit war es all die Jahre wichtig, zB an den Kongressen und TELEIOS Verleihungen teilzunehmen. Als Redakteurin ist es entscheidend, mit der Branche in Kontakt zu sein, mit Heim- und Pflegedienstleiter:innen und anderen Expert:innen ins Gespräch zu kommen, weil sich daraus der Stoff für die jeweils nächsten Ausgaben ergibt. Eine ausführliche Recherche ging stets meinen Interviews mit Sozialpolitikern des Landes voraus, um einzelne Fragen individuell stellen zu können – ganz besonders vor Wahlen.

Viele weitere Projekte und Aufgaben werden mir in sehr schöner Erinnerung bleiben oder sind mir mit den Jahren ans Herz gewachsen: 2006 der erste und leider einzige Nachhaltigkeitsbericht von Lebenswelt Heim, der die Geschichte des Verbandes von Anfang an aufgearbeitet hat: Wo kommen wir her? Wo stehen wir? Wohin wollen wir? Der Nachhaltigkeitsbericht war ein Projekt neben der täglichen Arbeit über Monate hinweg. Ich fände es sehr wichtig, solch ein Projekt wieder ins Leben zu rufen und dann auch laufend weiterzuführen – was hat Lebenswelt Heim seit 2006 getan, bewirkt und sich welche Ziele für die Zukunft gesteckt?

Die Weltgesundheitsorganisation rechnet die Osteoporose zu den zehn sozioökonomisch wichtigsten Erkrankungen dieses Jahrhunderts. Der 1. Österreichische Osteoporosebericht 2007 sprach von dringend notwendigen Public-Health-Strategien zur Prävention von Osteoporose. 2008 trat das Pharmaunternehmen Hexal, mit dem ich eine Kooperation mit Lebenswelt Heim aufgebaut hatte, an mich heran, ein gemeinsames Projekt mit einem interdisiziplinären Expert:innenteam für die Alten- und Pflegeheime in Österreich ins Leben zu rufen. Der Lebenswelt Heim Vorstand begrüßte die Initiative und schließlich durfte ich das Projekt OASE (“Osteoporose Awareness - Safer Environment”) im Rahmen einer Lebenswelt Heim Fachtagung durch alle Bundesländer begleiten. Am Ende stand eine DVD, die allen Pflegeeinrichtungen in Österreich zur Verfügung gestellt wurde.

Der TELEIOS, die Einladungen, Ausschreibungen und schließlich die TELEIOS Broschüre und Berichterstattung in der Lebenswelt Heim Zeitschrift zählte stets zu meinen liebsten Aufgaben. Ganz besonders die Broschüre, die binnen kürzester Zeit nach der Entscheidung der Jury zu erstellen war, um bei der Preisverleihung verteilt werden zu können. Sie macht den TELEIOS zu DEM Vorzeigeprojekt des Bundesverbandes und ist für die Pflegeeinrichtungen Imagearbeit vom Feinsten! Mit großem Stolz können und sollen die ausgezeichneten Heime mit der Broschüre in die Öffentlichkeit gehen und sie an ihre wichtigsten Stakeholder weiterreichen. Das sind wir! Das haben wir geschafft! Und wir sind stolz auf unsere Arbeit! Liebe Heim- und Pflegedienstleitungen, tun Sie das weiterhin! Nehmen sie teil, seien sie stolz auf ihre Ergebnisse und machen Sie gute Öffentlichkeitsarbeit damit! Lesen Sie ausführlich die letzten Broschüren auf der Webpage von Lebenswelt Heim – weshalb hat die Jury welche Projekte ausgezeichnet? Welches Projekt könnten Sie das nächste Mal einreichen? Ich kann mir vorstellen, der nächste TELEIOS wird bald wieder anstehen.

Seit Präsident Markus Mattersberger geht der Bundesverband in seiner Öffentlichkeitsarbeit neue Wege. Pressekonferenzen finden nun u.a. mit live-Übertragung statt und können von Ihnen auch später noch nachgesehen und gehört werden. Während der Pandemie boten wir erstmals auch Hybrid-Pressekonferenzen an, die sehr erfolgreich waren! Journalist:innen meldeten sich per E-Mail bei mir an und wurden von daheim aus zugeschaltet. Die Teilnahmezahlen stiegen rapide an! Erstmals hat der Verband auch Budget für professionell ausgesendete Presseinformationen via APA OTS zur Verfügung gestellt und wir erreichten mit unseren Aussendungen 800 österreichische Redaktionen und Pressestellen und bis zu 21.000 Abonnent:innen der Mailingliste OTS-Mailabo. Das machte sich nicht zuletzt in zahlreichen Medien-Anfragen bemerkbar.
Wichtige Schritte in der Professionalisierung der Öffentlichkeit, die ich mitgestaltet habe.

20 Jahre Lebenswelt Heim! Mir ist es immer darum gegangen, meinen Teil beizutragen zu dem gemeinsamen, großen Ziel, die Altenpflege in Österreich voranzubringen.

Danke, dass ich Sie begleiten durfte und für die gute Zusammenarbeit in all den Jahren! Es war eine schöne und spannende Zeit, mit vielen interessanten Aufgaben und Projekten, die mir viel Freude bereiteten. Jetzt ist es Zeit, mich fließend in den Un-Ruhestand zu verabschieden, da ist ja noch so viel, das mich auch noch interessiert und begeistert. Und natürlich fiebere ich bei der Pflegereform weiterhin mit Ihnen mit!

Herzlichst
Gabriele Tupy

 

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