von Birgit Meinhard-Schiebel
Gesundheit ist ein schützenswertes Gut. Gesundheit darf nicht zum Privileg werden.
Wie das alles in Zeiten einer weltweiten Pandemie zu bewältigen ist, diese Herausforderung hat das Jahr 2021 für alle gegolten. Besonders betroffen waren immer und überall Pflegeeinrichtungen, Pflegekräfte, Betreuungskräfte - und die fast 1 Million pflegender Angehöriger aller Altersstufen. Sie haben - wie die Berufsgruppen - alles getan, was ihnen möglich war. Sie sind als pflegende Angehörige weder beklatscht noch sind sie in irgendeiner Form mehr und besser wertgeschätzt worden. Sie haben mit ihren pflegebedürftigen Menschen täglich gekämpft, um möglichst gut durch die Wellen zu kommen. Viele sind dabei an ihre Grenzen gekommen, manche sind dabei auf der Strecke geblieben, selbst krank geworden.
Die Pflegeeinrichtungen haben in all diesen Monaten ihr Bestes gegeben, haben auch den pflegenden Angehörigen, die zu ihren Einrichtungen gehören, immer wieder Mut gemacht und auch in Zeiten der gesetzlich bedingten eingeschränkten Zugangsmöglichkeiten versucht, Lösungen zu finden.
Die Impfung war auch für pflegende Angehörige eine wichtige und richtige Möglichkeit, sich zu schützen. Der Zugang zur Impfung war auch für sie unterschiedlich einfach - oder schwierig. Und die vielen Gerüchte rund um den Impfstoff hat gerade sie, die im Verborgenen pflegen und betreuen, verunsichert und vielleicht auch abgehalten davon, sich und ihre pflegebedürftigen Menschen impfen zu lassen. Einige gute und lobenswerte Initiativen, pflegebedürftige Menschen in ihren Haushalten zu impfen, wurden in einigen Bundesländern gesetzt. Mit einigen Anlaufschwierigkeiten. Ob dabei auch immer die pflegenden Angehörigen gleich mitgeimpft wurden, ist nicht bekannt geworden. Um ihnen allen das Leben in der Pandemie leichter zu machen, sollte es auch hier einheitliche Vorgehensweisen geben, bei jeder Stufe der Impfung, die vor Ort daheim möglich ist.
Möge das Jahr 2022 hier rasche und effiziente Maßnahmen setzen und Impfungen auch dort anbieten, denn pflegende Angehörige und Zugehörige brauchen dringend Unterstützung, um in ihrem Pflegealltag sich und ihre Angehörigen durch eine Impfung schützen zu können.
Birgit Meinhard-Schiebel
Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger
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