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von Markus Mattersberger

Geschätzte Leserinnen und Leser der „Lebensweltheim“!

Wir kennen das ja von den Jahren zuvor – die „stillste Zeit im Jahr“ ist nicht wirklich still, sondern sehr laut, dynamisch, vielfach geprägt von Hektik, Überforderung und der damit verbundenen Sehnsucht, nach einer kurzen Auszeit.

Dieses Jahr ist es anders! Zigtausende Menschen protestieren auf den Straßen. Sie protestieren gegen Maßnahmen, die von einer teilweise überforderten, teilweise auch sehr getriebenen Politik, gesetzt wurden. Sie protestieren gegen die – zumindest aus heutiger Sicht – verheißungsvollste Waffe, die wir gegen die COVID-19-Pandemie haben. Eine Pandemie, die uns seit bald zwei Jahren massiv in unserem gesellschaftlichen Leben einschränkt, die Gesundheit und Menschenleben kostet und unsere Systeme und die darin wirkenden Leistungsträger*innen schon sehr lange an ihre Belastungsgrenzen drängt.

Wir können uns glücklich schätzen, in einem Land leben zu dürfen, wo es den Menschen unbenommen ist, ihre Bedenken und Ängste offen zum Ausdruck zu bringen, auf ihre Rechte hinzuweisen und so drohenden Fehlentwicklungen entgegenzutreten. Ohne politische Verfehlungen in der Pandemiebekämpfung schön reden zu wollen, aber auf welche Fehlentwicklungen möchte denn hingewiesen werden? Einschränkung der persönlichen Freiheit? Impfpflicht? Längst haben Rechtsextreme und -radikale, Verschwörungstheoretiker und Esoteriker die Gunst der Stunde erkannt, um sich zu positionieren, Hetze zu betreiben und die Gesellschaft zu spalten. Dabei werden jene Menschen instrumentalisiert, die sich mit ihren Bedenken und Ängsten alleine gelassen fühlen. Es wird skrupellos mit der Gesundheit der Menschen gespielt und irrlichternde Theorien gestreut, um das Vertrauen der Menschen ineinander zu zerstören. Lösungsansätze? Fehlanzeige!

An dieser Stelle lohnt ein Blick auf jene Menschen, die nicht laut protestierend auf den Straßen ihre Rechte einfordern. Es lohnt ein Blick auf jene Menschen, die sich aus Überzeugung, aus Solidarität, aus Vertrauen in Politik und Wissenschaft dazu entschieden haben, proaktiv einen Beitrag zu leisten und sich impfen zu lassen. Es ist die überwältigende Mehrheit der Menschen, die Vertrauen in die Wissenschaft haben, die Solidarität leben und besonnen bleiben – auch, oder gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen. Dort, wo das Vertrauen in Politik und Wissenschaft verlorgen ging, sollte zumindest das Vertrauen in die Mitmenschen weiterleben. Wir dürfen es dem Virus nicht gestatten, neben all dem verursachten Unheil auch noch unsere Beziehungen und unsere Gesellschaft zu zerstören - dabei sind wir alle zu Besonnenheit und Zurückhaltung aufgerufen! Vielleicht hilft uns gerade dabei die Stille der bevorstehenden Zeit?!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein friedvolles, stilles Weihnachtsfest und Gesundheit für das Jahr 2022!

Herzlichst!
Markus Mattersberger


Markus Mattersberger, MMSc MBA
Präsident Lebensweltheim Bundesverband
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