Artikelbild HALBER VATER  GANZER SOHN - Weshalb ich meinen Vater gefunden und nie getroffen habe

Peter Pressnitz, VERLAG Bibliothek der Provinz, 2021

Franz PAUL, 1915 geboren, haben Kriegserlebnisse als Sanitäter an der Ostfront nach Rückkehr aus der Gefangenschaft seelisch erkranken lassen:

er leidet an religiösem Wahn, will die Menschheit durch Mumifizierung von Leichnamen retten und tritt für die Auflassung aller Schlachthöfe und Friedhöfe ein. Weil er sich im Nachkriegs-Österreich noch dazu als aufsässig zeigt, Politiker beleidigt und ihm Betrugsvergehen zur Last gelegt werden, wird er von Amts wegen »entmündigt«. Aus der Psychiatrie wird er erst nach einem sieben Jahre währenden Kampf um die Freiheit entlassen.

Am Schicksal des Vaters werden zeitgeschichtliche Elemente des Justiz- und Psychiatriewesens offengelegt: Traumata von Kriegsteilnehmern wurden nicht erkannt und es mangelte an Empathie.

Der Autor – Sohn des ihm zeitlebens unbekannt gebliebenen Franz Paul – nutzt in der Erzählung den Perspektivenwechsel, um vom distanzierten Bericht zu Emotionen und schlussendlich zu Erkenntnis und Reflexion zu kommen: die Beschreibung eines Prozesses, die den Autor – am Beispiel des Todes seines jüngeren Sohnes – zum Urthema väterlicher Bindung oder des Fehlens einer solchen heranführt.

Die Bereitschaft des  Autors, sehr viel an Persönlichem preiszugeben, um Teile seiner eigenen Lebensgeschichte zu jener des Vaters in Beziehung zu setzen, erschließt sich aus dem Text. Dafür braucht es Mut und damit gewinnt das Werk. Ein einfühlsames Vorwort eines Experten – Psychiater und Psychotherapeut – rundet das Buch ab. Erkenntnisgewinn für eine jüngere Generation vermittelt das Buch allemal.  Menschen der Generation 60 plus - als Kinder der Kriegsgeneration - könnten zudem Einsichten gewinnen,  die mit eigenen familiär belasteten Themen und Tabus zusammenhängen.    

"Das Buch ist sehr berührend, ehrlich, selbstreflexiv geschrieben, regt zum Nachdenken an. Am Schönsten finde ich die erlebte Versöhnung. Gratulation!!!" – Sabine  T., Psychotherapeutin
                                    

Mag. Peter Pressnitz, geboren 1953 als Peter Markus Paul auf der „Durchreise“ in Linz. Studium der Betriebswirtschaftslehre in Innsbruck; 20 Jahre als Spezialist für Steuerrecht in internationalen Großunternehmen tätig.
2007 universitäre Fortbildung für Sozial- und Bildungsmanagement; 2008 Ausbildung zum Trainer für Gewaltfreie Kommunikation nach M. Rosenberg; 2010 Multiplikatorenausbildung „Demenz Balance“ für Pflegekräfte und Angehörige; 2020 Ausbildung zum Trainer für Focusing nach E. Gendlin im Verbund mit „The International Focusing Institute“, New York.  

ISBN: 978-3-99126-009-7

DRUCK/PDF

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.