Artikelbild Spürbare Entlastung durch vereinfachte Pflegedokumentation

von Martin König

Damit sich das Pflegepersonal in den OÖ Alten- und Pflegeheimen wieder mehr auf die Pflege konzentrieren kann, erteilte der Unterausschuss Pflege des OÖ Landtags 2019 der Abteilung Soziales den Auftrag, Lösungen zur praktikableren digitalisierten Pflegedokumentation zu erarbeiten.

Diese beauftragte die SoNe Soziales Netzwerk GmbH mit der Durchführung des Projekts „Pflegedokumentation neu denken“, welches im Herbst 2019 eingereicht wurde.
Mit dem Ziel, die digitale Dokumentation benutzerfreundlicher, praktikabler und effizienter in der Anwendung zu gestalten, um den Arbeitsdruck der Pflegepersonen zu verringern. Elf Pilotheime mit je zwei DGKP beteiligten sich an dem Projekt unter der Leitung von Martin König, die fachliche Leitung lag bei DGKP Monika Reiter.

Reduktion von Zuviel auf Notwendiges
In regelmäßigen Treffen analysierte die Projektgruppe die Dokumentation der Pilotheime, diskutierte Verbesserungsvorschläge und fasste die Ergebnisse schlussendlich im April 2021 in Form eines Leitfadens und Handbuchs zusammen. Immer mit dem Hintergrund: die Verbesserung der Kommunikation zwischen den Akteuren und der Sicherstellung einer evidenzbasierten Pflege von „zu viel auf das Notwendige“.
So wurde beispielsweise anhand der aktuellen Verwendung des Sturzprotokolls sichtbar, dass es unterschiedliche Auffassungen und Definitionen eines Sturzes gibt. Zudem wird derzeit bei Mehrfachstürzen bei jedem Sturz ein Protokoll ausgefüllt. In der erarbeiteten, reduzierten Dokumentation wurde nun eine einheitliche Sturzdefinition und -dokumentation festgelegt. Bei Mehrfachstützen wird nur ein Protokoll ausgefüllt, wodurch eine vergleichbare Statistik möglich wird.
Das Beispiel des Sturzprotokolls ist eines von vielen – alle haben eines gemeinsam: die Standardisierung und die Definition einer Mindestanforderung der Dokumentation unterstützen die Erhaltung einer hohen Pflegequalität und erleichtern das Einarbeiten neuer MitarbeiterInnen, bei gleichzeitiger Reduzierung der benötigten zeitlichen Ressourcen für die Dokumentation. Die Rückmeldungen der MitarbeiterInnen aus den Pilotheimen bestätigen, dass vor allem die Klarheit und Transparenz neue Sicherheit im täglichen Dokumentieren geben.

Ausrollung ab Herbst 2021
In einem nächsten Schritt wurde im März 2021 das Folgeprojekt zur Umsetzung der Projektergebnisse, Adaptierung und Implementierung in die bestehende EDV-Software und Ausrollung in allen Alten- und Pflegeheimen OÖs auf Schiene gebracht. Im Laufe des Sommers werden die Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen, sodass ab Herbst 2021 die Schulungen in den Heimen starten können und bis Frühjahr 2022 die Ausrollung abgeschlossen sein soll.
Finanziert werden die beiden Projekte jeweils zu 50 Prozent durch den Zukunftsfonds der Arbeiterkammer OÖ und die Sozialabteilung des Landes OÖ.

Martin König, MBA
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

DRUCK/PDF

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.