Artikelbild Wohin der Weg geht?

von Birgit Meinhard-Schiebel
 
Wir alle sind seit Monaten von der Pandemie betroffen. Es gibt kaum ein anderes Gesprächsthema,  weder in der Öffentlichkeit noch im Privatbereich.

Zugleich steht die Frage immer wieder im Raum: was, wenn es vielleicht vorbei ist? Oder: was haben wir bisher daraus gelernt? Menschen, die in einem SeniorInnenheim, in einem Pflegeheim sind, Kinder, die in Schulen gehen, junge Menschen, die studieren, brauchen sie einen ganz besonderen Schutz und wenn ja, wie sieht er aus? Sie vor dem Außen schützen? Aber sie zugleich nicht in eine soziale Isolation zu bringen? Zugegeben: eine Gratwanderung.

Wir sind gefordert, alle. Darüber nachzudenken, was in den Monaten bisher deutlich geworden ist. Sind große Klassen mit vielen Kindern die beste Lösung, um Bildung zu vermitteln? Sind große Heime und Pflegeeinrichtungen nur deshalb so gut, weil der Betrieb ökonomischer ist? Was braucht jedes Kind wirklich? Was braucht jemand, der in einer Einrichtung lebt, wirklich? Wo bleibt die Individualität, wo bleibt die Chance, ob jung oder alt, sich zu entwickeln, weiterzuwachsen, die eigene Identität zu erkennen und bis ans Lebensende behalten zu dürfen? Wer erkennt, was bis heute das Maß der Dinge scheint? Die Ökonomie, die Massen verwaltet, weil es billiger ist, mit sehr geringen Chancen, selbst zu bestimmen?

Die Chance genau darüber nachzudenken, Schlüsse zu ziehen aus den Monaten, die wir schon in der Pandemie bisher erlebt und überlebt haben und die weiteren, die noch vor uns liegen, sind eine ungemeine Chance, soziales Zusammenleben neu zu definieren. Gemeinsam mit allen Betroffenen. Sie sind es, die die Maßstäbe setzen. Sie.

 

 

 

Birgit Meinhard-Schiebel
Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger
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