von Anna Skalski
Wie man mit einer starken Basis an Vertrauen die Gesundheitsbranche für BewerberInnen auch in Zukunft attraktiver gestalten kann.
Die Corona-Krise stellt unsere gesamte Gesellschaft vor noch nie dagewesene Herausforderungen.
Besonders im Pflegebereich mangelt es an Personal, um die schwierigen Umstände der Pandemie erfolgreich zu meistern. Die Differenz zwischen der Anzahl an pflegebedürftigen Menschen und dem im Berufsfeld tätigen Personal wird in diesen Zeiten besonders sichtbar und auch im Zuge der angekündigten Pflegereform wiederholt zum Thema. Ein Thema, das den Betroffenen und den in der Branche tätigen Menschen viele Sorgen bereitet.
Die Pflege in der Krise
Der Bedarf an Pflegepersonal steigt in Österreich stetig und durch die andauernde Krise wird sich die Lage auch in Zukunft keinesfalls entspannen. Menschen, die in der Pflegebranche tätig sind, leisten tagtäglich schwere Arbeit. Nicht nur körperlich verlangt der Beruf ihnen vieles ab, im Angesicht von Covid-19 gefährden sie beim engen Umgang mit ihren PatientInnen potenziell fortwährend ihre Gesundheit. Auch die aktuelle Trendstudie „Österreichs Unternehmen im Corona-Griff“ von Great Place to Work® im November 2020 zeigt sehr deutlich, wie groß die Belastungen der ArbeitnehmerInnen durch die Pandemie mittlerweile sind. 44 Prozent der 632 befragten unselbstständig Beschäftigten geben an, dass die aktuelle Corona-Krise persönlich als belastend empfunden wird. Gleich groß ist der Anteil auch in der Gesundheitsbranche.
Wie bietet man künftigen, jedoch auch den bereits im Dienst stehenden Pflegekräften also einen attraktiven Arbeitsplatz mit Zukunft – auch vor dem Hintergrund der anhaltenden Corona-Krise?
Vertrauen ist der Anker in stürmischen Zeiten
Nur Arbeitgeber mit lebendiger Unternehmenskultur, in der wichtige Werte wie Vertrauen und Wertschätzung den Umgang miteinander prägen, werden es in Zukunft schaffen, dem Personal im Gesundheitswesen das zu bieten, was so dringend gebraucht wird. Laut unserer Benchmarkstudie (2019 – Beste Arbeitgeber Gesundheit und Soziales) stehen für Pflege- und Gesundheitspersonal vor allem kompetente Führungskräfte und Zugehörigkeitsgefühl – zum Team und zum Arbeitgeber – ganz oben auf der Liste der wichtigsten Kriterien bei der Auswahl des richtigen Unternehmens. Vertrauen in den Arbeitgeber ist die Voraussetzung für eine lange, erfolgreiche Zusammenarbeit. Um der in der Pflegebranche üblichen hohen Personalfluktuation entgegenzuwirken, muss daher auf Vertrauen und Rückhalt gesetzt werden, um Zufriedenheit im Unternehmen zu gewährleisten.
Doch wie schafft man nun eine attraktive, auf Vertrauen basierende, Arbeitsplatzkultur und wie kann diese wirksam werden?
Eine Zertifizierung durch Great Place to Work® stiftet Vertrauen, auf das sich bauen lässt
Die Corona-Pandemie hat vor keiner Branche Halt gemacht. Kurzarbeit, Home-Office, Abbau von Arbeitsplätzen und das im Gesundheitsbereich mit so immensem gesundheitlichen Risiko bei der täglichen Arbeit. In diesen schwierigen Zeiten braucht es eine stabile Basis und Zuversicht, dass man auf die Grundsteine des Unternehmens bauen kann – auch wenn’s mal hart auf hart kommt. Eine Zertifizierung schafft Gewissheit in turbulenten Zeiten und bestätigt die Tragfähigkeit des Vertrauensfundaments im Unternehmen.
Resilienz schaffen, damit Pflegekräfte sich auf ihr Unternehmen verlassen können
Kann ich mich auch in einer Krise, wie etwa der Corona-Pandemie, auf meinen Arbeitgeber verlassen? Eine Zertifizierung baut nicht nur auf das Vertrauen der Mitarbeitenden – sie verstärkt es und ermöglicht es dem Personal, auch unter größerer Belastung sein Bestes zu geben und über sich hinauszuwachsen. Die Signalwirkung der Zertifizierung setzt eines voraus: Führungskräfte im Gesundheitsbereich wollen für ihre Mitarbeitenden einen Great Place to Work® schaffen und erhalten – egal was kommt.
Ein Starkes Fundament in stürmischen Zeiten – den Pflegesektor attraktiv machen
Da die Zertifizierung ausschließlich auf dem Feedback von Mitarbeitenden beruht, sind sie es, die potenziellen BerwerberInnen Auskunft über die Vertrauenskultur im Unternehmen geben. Werden Werte wie Fairness, Respekt und Zusammenhalt aktiv gelebt und nach außen getragen, wirkt sich dies natürlich auch auf das Image des Unternehmens aus. Eine Zertifizierung gibt schnelle und gesicherte Auskunft über Qualität und Ruf. Gerade angesichts des bestehenden Mangels an Fachkräften senden zertifizierte Unternehmen damit wichtige Signale: Auf uns ist selbst in schwierigen Zeiten Verlass.
Die Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz machen es vor
Wie sehr Einrichtungen im Gesundheitssektor von einer Zertifizierung profitieren können, zeigen die Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz. Die GGZ setzen konsequent auf Qualität und Sicherheit am Arbeitsplatz und sind daher als einer der „Besten Arbeitgeber des Jahres 2020“ ausgezeichnet worden. Sicher und zugleich mutig wagen die GGZ damit den Weg in die Zukunft. Dem Fachkräftemangel setzen die Führungskräfte hinter dieser Einrichtung besonderen Zusammenhalt und laufende Weiterbildung für ihre Mitarbeitenden entgegen. Wer auf ein stabiles Fundament baut und die Krise nutzt, um Neues zu wagen, gewinnt.
Mehr unter: https://www.lebensweltheim.at/fachzeitschrift/bisher-erschienen-online/ausgabe-86-september-2020/wenn-harter-pflegeberuf-und-arbeitsfreude-kein-widerspruch-sind