Evaluierungsergebnisse der COVID-19 Fachinformationen und Handlungsempfehlungen für Alten- und Pflegeheime

Die Gesundheit Österreich GmbH hat im Auftrag des Gesundheitsministeriums eine umfassende Analyse der COVID-19-Situation in Alten- und Pflegeheimen durchgeführt.

Nach der Präsentation eines Zwischenberichts im Juni, lag im August der Endbericht vor. Neben der konkreten COVID-19-Situation in den Einrichtungen wurden in der Studie auch die Empfehlungen des Sozialministeriums für Schutzmaßnahmen in Alten- und Pflegeheimen evaluiert. Gesundheitsminister Rudi Anschober informierte gemeinsam mit der Studienautorin Elisabeth Rappold über die Ergebnisse und die
daraus abzuleitenden Handlungsempfehlungen für die Zukunft.

Bis zum 22. Juni 2020 wurden insgesamt 923 SARS-CoV-2-Infektionsfälle in stationären Alten- und Pflegeheimen erfasst, dies entspricht rund 1,3 Prozent aller Bewohnerinnen und Bewohner (kumulative Inzidenz). In Summe infizierten sich in 117 Einrichtungen Bewohnerinnen und Bewohner mit SARS-CoV-2. Das hauptsächliche Infektionsgeschehen in Alten- und Pflegeheimen verläuft annähernd parallel zum bundesweiten Epidemieverlauf. Die Vulnerabilität von Menschen in Alten- und Pflegeheimen wird besonders am hohen Anteil an COVID-19-Todesfällen sichtbar: Mehr als die Hälfte aller Frauen, die aufgrund von COVID-19 in Österreich verstarben, lebten in Alten- und Pflegeheimen (52,1 %), ebenso ein Viertel aller Männer (24,5 %). Bis zum 22. Juni 2020 verstarben in Summe 260 Bewohnerinnen und Bewohner an COVID-19, dies entspricht einem Anteil von rund 36,8 Prozent an allen bis zu diesem Zeitpunkt verstorbenen COVID-19-Fällen in Österreich.

Die Maßnahmen, die in Alten- und Pflegeheimen in Österreich gesetzt wurden, haben dazu beigetragen, dass der Anteil an COVID-19-Fällen in diesen Einrichtungen im internationalen Vergleich niedrig ausfällt. Die verstärkte Aufmerksamkeit für diesen Bereich zeigt sich auch in einer umfassenden Screening-Strategie für Pflegekräfte und Bewohner/-innen. Sie ist ein wichtiges Mittel, um auch bei einem möglichen höheren Infektionsgeschehen in der Lage zu sein, Infektionsfälle rasch zu identifizieren und entsprechend zu reagieren.

Eine der ersten und wesentlichen Schutzmaßnahmen in Österreich war „physical distancing“. Zum Schutz der Risikogruppe der älteren Menschen wurden Besuchsbeschränkungen in Pflegeheimen in allen Bundesländern Mitte März 2020 umgesetzt. Darüber hinausgehend wurden vom BMSGPK Empfehlungen zum Umgang mit SARS-CoV-2-Infektionen mit Relevanz für den Langzeitpflegebereich publiziert, in der Folge auch Empfehlungen für Lockerungsmaßnahmen. Um die Umsetzbarkeit und Praktikabilität dieser Empfehlungen in den Pflegeheimen evaluieren zu können, wurde eine systematische Umfrage gestartet. Bis zu 90 % der befragten Institutionen geben an, die Empfehlungen zu kennen, und nahezu alle, die sie kennen, haben sie auch umgesetzt.

Aus der Umfrage ergaben sich auch Maßnahmenvorschläge, die dazu beitragen sollen, für eine ähnliche Situation in Zukunft möglichst gut vorbereitet zu sein. Dabei sind fünf Themenbereiche angesprochen:

  • Rahmenbedingungen für Pflege in Krisensituationen
  • Personal in Alten- und Pflegeheimen
  • Kooperationen und Zusammenarbeit
  • Partizipation und Selbstbestimmung von Bewohnerinnen und Bewohnern
  • Forschungsarbeiten zu COVID-19

Studie „COVID-19 in Alten- und Pflegeheimen“(GÖG)

COVID-19 in Alten- und Pflegeheimen, 2020 (BMSGPK)
Endbericht Stand: Juli 2020

 

DRUCK/PDF

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