Artikelbild Im Gespräch mit... Sozialminister Rudi Anschober

von Gabriele Tupy

Lebenswelt Heim: Sehr geehrter Herr Minister Anschober, die ersten Monate Ihrer Amtszeit haben Sie sich vermutlich anders vorgestellt. Wie geht es Ihnen? Was freut Sie trotz der Corona-Krise – oder gerade deshalb?

Rudolf Anschober: Danke, mir geht es gut, obwohl uns alle die Krise schon an unsere Grenzen bringt. Was mich am meisten freut, ist die enorme gelebte Solidarität, der große Zusammenhalt in unserer Bevölkerung, der sich unter anderem durch das engagierte Mittragen der durchaus fordernden Maßnahmen zeigt.  

Lebenswelt Heim: Welche Botschaft haben Sie an die vielen MitarbeiterInnen, die in dieser schwierigen Zeit von COVID-19 die Alten- und Pflegeheime in Österreich reibungslos am Laufen halten: die Krisenteams in den Heimen, Heim- und Pflegedienstleitungen und ebenso das Reinigungspersonal, die Hausarbeiter, die Küchenteams etc.?

Rudolf Anschober: Meine Botschaft ist sehr klar: Ihr seid großartig! Ihr leistet einen enormen Beitrag in einer äußerst schwierigen Situation. Vielen Dank!

Lebenswelt Heim: Und welche Botschaft haben Sie an die hochaltrigen BewohnerInnen unserer Häuser, die in dieser schweren Zeit über Wochen isoliert waren, getrennt von ihren Liebsten, ihren Angehörigen, Kindern, Enkeln und Urenkeln?

Rudolf Anschober: Liebe Seniorinnen und Senioren! Ich weiß, dass Ihr besonders schwierige Tage und Wochen erlebt habt und erlebt. Ich weiß, dass es sehr schwierig ist ohne Besuch zu leben. Ich habe selbst einmal in einem Seniorenheim gearbeitet (als Zivildiener) und ich weiß, wie wichtig soziale Kontakte sind. Wir alle sind daher sehr froh, dass wir jetzt wieder erste Kontakte ermöglichen können, ohne Ihre Sicherheit zu gefährden. Und ich freue mich schon darauf, wenn wir nach Corona das nachholen können, worauf wir zuletzt verzichten mussten und teilweise noch immer verzichten müssen.

Lebenswelt Heim: Was können und sollten wir als Gesellschaft aus der Corona-Krise für die Zukunft der Altenpflege lernen?

Rudolf Anschober: Wir alle sehen tagtäglich, wie wichtig gerade die Gesundheitsberufe in Zeiten einer Krise für die Versorgung der Bevölkerung sind. Und wir sehen, dass viele dieser Berufe nicht die nötige Anerkennung, die Wertschätzung, den Respekt und die notwendigen Rahmenbedingungen vorfinden. Ich sehe es als gesamtgesellschaftliche Aufgabe an, das zu ändern. Pflege geht uns alle an, und wir alle können einen Teil dazu beitragen, Pflegenden die entsprechende Wertschätzung entgegen zu bringen.
Corona hat uns zudem gezeigt, dass ältere Personen vor allem mit schweren Vorerkrankungen zur Hochrisikogruppe zählen. Sie müssen wir besonders schützen. Daher haben wir auch in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft Empfehlungen erarbeitet, wo es um Besuchsmöglichkeiten in Alten- und Pflegeheimen, aber auch um den generellen Umgang mit Corona in professionellen Pflege-Settings geht.

Lebenswelt Heim: Welche Chancen sehen Sie in der Krise für Österreich?

Rudolf Anschober: Pflegende berichten derzeit in verschiedensten Social-Media-Kanälen über ihre Tätigkeit, was sie konkret tun und mit welchen Herausforderungen und Situationen - schönen und weniger schönen - sie konfrontiert sind. Es ist sehr wertvoll, dass professionell Pflegende in der derzeitigen Situation aufzeigen, was Pflege und Betreuung in diesen Zeiten heißt. Ich lege großen Wert darauf, in einen breiten Diskurs mit der Öffentlichkeit und mit mittelbar und unmittelbar Betroffenen zu gehen, um diese vielen Ideen und Informationen in weitere Diskussionen einzubeziehen.
Auch im Regierungsprogramm der gegenwärtigen Legislaturperiode finden sich zahlreiche Maßnahmen und Ideen, die in den nächsten Jahren verfolgt werden, um im Sinne aller Betroffenen die bestmöglichen Resultate im österreichischen Pflegevorsorgesystem zu erzielen.

Lebenswelt Heim: Kurz nach Ihrer Angelobung haben Sie formuliert, sie wollen „Pflege zum Thema machen“. Das Coronavirus hat hier entscheidend mitgeholfen, die Pflege ist in aller Munde. Ein guter Zeitpunkt, um uns zu fragen: Wie stellen wir uns als Gesellschaft die Altenpflege der Zukunft vor?

Rudolf Anschober: Die Diversität und Vielfältigkeit der Aufgaben- und Einsatzgebiete der Pflegeberufe wird derzeit sichtbarer denn je. Es zeigt sich gerade sehr eindrücklich, wie unverzichtbar Pflegende in allen Bereichen sind: in den Spitälern wie im Alten- und Behindertenbereich. Ich wünsche mir, dass zukünftig alle Aspekte des sehr vielschichtigen Pflegesystems gleichrangig mitgedacht werden, um gemeinsam an einer nachhaltigen Weiterentwicklung arbeiten zu können.
Case- und Care- Management, Community Nursing oder Family Health Nursing sind international bewährte Konzepte, die in Ländern mit starkem Fokus auf Primary Health Care sehr vielversprechend umgesetzt werden. Das ist für Österreich und auch für den Bereich der Langzeitpflege durchaus interessant und wird bisher noch relativ selten umgesetzt. Hier sehe ich eine Schraube, an der wir drehen können, um weitere nachhaltige Maßnahmen im Sinne der Qualitätssicherung und einer bedarfsgerechten Versorgung umzusetzen.
Die Finanzierung der Pflegevorsorge wird auch Thema der geplanten Taskforce Pflege sein.

Lebenswelt Heim: Die Corona-Krise führt uns das Wesentliche vor Augen – was es unabdingbar braucht, um eine Gesellschaft am Laufen und Leben zu halten. Berufe, die Leben retten und uns versorgen, wurden dieser Tage als „systemrelevant“ erkannt. Wie soll sich das in Zukunft in beruflichen Rahmenbedingungen widerspiegeln?

Rudolf Anschober: In Zukunft werden uns die Themen Personalbedarf und Ausbildung vermehrt beschäftigen. Wir werden im Detail evaluieren müssen, welche Maßnahmen die Berufsangehörigen benötigen, um die Arbeitssituation zu verbessern. Mit der Taskforce Pflege ist angedacht, dieses Thema vertieft zu diskutieren und nachhaltige Lösungen zu finden. Es gilt Prozesse und Strukturen kritisch zu hinterfragen, zum Beispiel Personalausstattung, alternative Pflege- und Betreuungsangebote, settingübergreifende Zusammenarbeit, Entscheidungskompetenzen, die Bedeutung der Digitalisierung, Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie, etc. und sich mit alternativen Unterstützungs- und Betreuungsangebote auseinanderzusetzen.

Lebenswelt Heim: Auf dem Arbeitsmarkt existieren Männer- und Frauendomänen. Da, wo vor allem Frauen arbeiten, sinkt der Berufsstatus und es wird schlechter gezahlt. Rund 84.000 unselbständig Beschäftigte arbeiten in Österreich im Bereich der Alten- und Pflegeheime (ÖNACE Q 876), der Frauenanteil in der Pflege in den stationären Einrichtungen liegt bei 84 Prozent, bei den mobilen Diensten bei 92 Prozent. Welche Überlegungen haben Sie dazu?

Rudolf Anschober: Einer meiner Aufträge als Sozialminister ist es, entsprechende Maßnahmen zu setzen, die auch im Bereich der Pflege klassische Rollenbilder aufbricht. Wenn wir Gesundheit und Pflege denken, denken wir noch immer an „den (männlichen) Arzt“ und „die (weibliche) Gesundheits- und Krankenpflegerin“. Diese Bilder sind jedoch veraltet. Eines unserer Ziele ist also, mehr Männer für die Pflege zu begeistern, denn Pflege ist nicht nur Frauenarbeit. Eine große Rolle spielt hier die Frage der Entlohnung. In der Regel werden klassische Männerberufe noch immer besser entlohnt als jene, in denen tendenziell ein höherer Frauenanteil gegeben ist. Daher müssen wir Schritte setzen, um gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit zu schaffen.

Lebenswelt Heim: Könnte die Corona-Krise dazu beigetragen haben, das Berufsbild Pflege zu attraktivieren, Menschen zur Mithilfe zu motivieren, vielleicht auch eine Pflegeausbildung machen zu wollen und „Berufung Altenpflege“ mit neuem Leben zu erfüllen?  

Rudolf Anschober: Solche Entwicklungen gab es zu Beginn der Krise! Ich war überwältigt von dem Engagement der Zivilgesellschaft: Es haben sich ganze Gruppen von Pflegepersonen bei mir gemeldet und ihre Bereitschaft kundgetan, jederzeit bei Engpässen einspringen zu können. Ich habe diese Bewegung – ja man kann tatsächlich von einer Bewegung sprechen – auf Social Media mitverfolgt und täglich wurden die Menschen mehr, die helfen wollen. Solche kurzfristigen, regulierenden Maßnahmen sind ein wichtiger Anker in der Krise, der Zuversicht ausstrahlt.
Aus meiner Sicht braucht es nun jedoch langanhaltende und nachhaltige Lösungen für den Bereich der Pflege. Um den wachsenden Bedarf an qualifizierten Pflegekräften decken zu können, braucht es verbesserte und neue Ausbildungsangebote (da wurden durch die BHS-Schulformen bereits erste Schritte gesetzt), optimale Rahmenbedingungen, eine höhere gesellschaftliche Wertschätzung der Pflegeberufe wie auch der Berufsbilder im Betreuungssektor. Dafür werde ich mich in den nächsten Jahren einsetzen.

Lebenswelt Heim: Stichwort 24-Stunden Betreuung. Auch das zeigt uns Corona: Ein Pflegesystem, das auf die Ausbeutung von Frauen im Osten, das Auseinanderreißen deren Familien und die Aushöhlung des dortigen Pflegesystems setzt, kann nicht die Lösung der Pflegekrise im Westen sein. In Zeiten wie der Corona-Krise sind wir plötzlich weitgehend auf uns selbst zurückgeworfen. Sollten wir – nicht zuletzt auch aus ethischen Gründen – unser Pflegesystem nicht völlig neu aufstellen, mit dem Ziel, die Altenpflege in unserem Land weitgehend selbst bewältigen zu können?

Rudolf Anschober: Die Leistung der 24-Stunden-Betreuung wird zu 99,95 Prozent von selbständig erwerbstätigen Personenbetreuungskräften erbracht. Die Vereinbarung des Werklohns unterliegt der freien Vereinbarung zwischen einerseits der einzelnen Personenbetreuungskraft und andererseits der zu betreuenden Person oder deren Vertreter/Vertreterin bzw. dem Vermittler. Dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz kommt diesbezüglich somit keine direkte Einflussmöglichkeit zu. Wir sind uns aber der Probleme, die den Bereich der 24-Stunden-Betreuung treffen, bewusst und gerade die Krise hat sie uns erneut deutlich vor Augen geführt. Im Rahmen des Pflegereformprozesses ist beabsichtigt, eine Taskforce „Pflegevorsorge“ einzurichten, die in einer Bund-Länder-Zielsteuerungskommission münden soll. Hier wird sicher auch der Bereich der 24-Stunden-Betreuung eingehend diskutiert werden.

Lebenswelt Heim: Österreich setzt bis heute weitgehend auf die Angehörigenpflege, rund 80 Prozent der Pflegebedürftigen werden nach wie vor in den Familien gepflegt – überwiegend von Frauen. Der Anspruch, dass die Familie ihre pflegebedürftigen Angehörigen versorgen soll, stimmt jedoch weder mit den Lebensrealitäten des 21. Jahrhunderts überein, noch mit der demographischen Alterung und der damit verbundenen, zu erwartenden hohen Pflegebedürftigkeit. Denn der soziodemographische Wandel ist begleitet von einem gesellschaftlichen Wandel – hin zu einer Singularisierung, weniger Nachkommen, gestiegenen Scheidungsraten, Zuzug in die Städte und einer Berufstätigkeit der Frauen. Die nordischen Länder wie z.B. Dänemark setzten schon seit den 1960-er Jahren auf eine komplette Professionalisierung der Pflege. Sie haben erkannt, dass Frauenemanzipation und die Professionalisierung der Langfristpflege eng zusammenhängen. Wie soll es in Österreich weitergehen?

Rudolf Anschober: Auf Basis der Studie „Angehörigenpflege in Österreich“ aus dem Jahr 2018 wissen wir, dass rund 950.000 erwachsene Menschen in Österreich von Pflege und Betreuung in der Familie betroffen sind. Somit kümmern sich rund 10% der Gesamtbevölkerung Österreichs entweder zu Hause oder in stationären Einrichtungen um einen pflegebedürftigen Menschen. In diesem Zusammenhang kann ich nicht oft genug betonen, dass rund drei Viertel der pflegebedürftigen Menschen zu Hause – teils mit Unterstützung durch soziale Dienste – mit viel Engagement von ihren Angehörigen gepflegt und versorgt werden. Doch dieser Umstand macht pflegende Angehörige – vor allem Frauen – zu einer besonders belasteten Gruppe. Mir als Sozialminister ist es daher ein besonderes Anliegen, die Situation der pflegebedürftigen Personen und deren Angehörigen zu verbessern. Aus diesem Grund sieht auch das aktuelle Regierungsprogramm eine Reihe von Maßnahmen für pflegende Angehörige aber auch für professionelle Pflege vor, wie z.B. Ausbau und Flexibilisierung von ambulanten Diensten oder die bessere Durchlässigkeit zwischen allen Pflege-, Betreuungs- und Sozialberufen sowie das Projekt „Community Health Nurses in 500 Gemeinden“. So wie Sie richtig sagen: Eine Professionalisierung der Langzeitpflege stärkt vor allem die Unabhängigkeit der pflegenden Frauen. Dieser Verantwortung bin ich mir bewusst, und langfristig ist unser Ziel, das bestmögliche Zusammenspiel zwischen der professionellen Pflege, den Unterstützungsstrukturen und der Betreuung zu Hause, politisch auszuloten.

Lebenswelt Heim: 2050 werden in Österreich lt. Prognosen 1,25 Millionen Menschen über 80 Jahre alt sein. Die kostengünstigste Pflege wird für die Gesellschaft jene sein, die wir gar nicht brauchen. In den nordischen Ländern setzt man bereits seit der Jahrtausendwende auf Prävention, um den Anteil der gesunden Jahre im Leben deutlich zu verlängern. Beispiel Schweden: Im Jahr 2000 hatten Frauen im Alter von 65 Jahren noch gut 9 von Gesundheit geprägte Lebensjahre zu erwarten, 2012 waren es bereits 15,4 Jahre. Ähnlich in Norwegen, Island, Finnland und Dänemark. Wir müssen das Rad nicht neu erfinden. Wie könnte der österreichische Weg aussehen?

Rudolf Anschober: Positive Beispiele aus anderen Ländern sind inspirierend und dienen jedenfalls als Diskussionsgrundlage für einen österreichischen Weg.
Dank eines leistungsfähigen Gesundheitssystems ist die Lebenserwartung in Österreich mittlerweile eine der höchsten in den OECD-Ländern. Weniger erfreulich sieht es, wie Sie anmerken, bei der Zahl der gesunden Lebensjahre aus: Hier liegt Österreich mit knapp 60 beschwerdefreien Jahren nur im internationalen Mittelfeld. Um Gesundheit und Lebensqualität zu fördern und den steigenden Kosten in der Gesundheitsversorgung entgegenzuwirken, soll die Zahl der gesunden Lebensjahre nachhaltig erhöht werden. Möglichst lange ohne gesundheitliche Beschwerden leben zu können, ist unbezahlbar, nicht nur für das Gesundheits- und Pflegesystem, sondern vor allem für jeden individuellen Menschen unserer Gesellschaft. Um diesen Wunsch für alle Menschen in Österreich unabhängig von Bildung, Einkommenssituation und Lebensumständen wahr werden zu lassen, wurden 10 Gesundheitsziele entwickelt: Bis zum Jahr 2032 geben sie die Richtung für eine gesundheitsförderliche Gesamtpolitik vor und berücksichtigen dabei ganz bewusst auch zahlreiche Faktoren außerhalb des traditionellen Gesundheitswesens – wie etwa Bildung, Arbeitssituation, soziales Netz und verschiedene Umwelteinflüsse.

Lebenswelt Heim: Nach den letzten Corona-Monaten: Wann wird es losgehen, mit der Einrichtung einer Taskforce „Pflegevorsorge“ und der eigentlich geplanten Pflegereform? Ist das schon abschätzbar?

Rudolf Anschober: Schon vor Corona war die Pflege eines der zentralen Themen dieser Bundesregierung. Ich möchte im September die Dialogtour in den Bundesländern fortsetzen, mit Mitte Oktober möchten wir eine größere Veranstaltung im Rahmen der Taskforce Pflege machen. Ich rechne mit Ergebnissen bis Ende des Jahres, diese sollen dann in eine noch zu gründende Bund-Länder-Zielsteuerung einfließen.

Lebenswelt Heim: Was sind aus Ihrer Sicht die 3 wichtigsten Themenbereiche für die Pflegereform?

Rudolf Anschober: Aus meiner Sicht sind folgende 3 Themenbereiche von besonderer Bedeutung für die Weiterentwicklung der österreichischen Pflegevorsorge:

  1. Attraktivierung der Pflegeberufe
    Das Pflege- und Betreuungspersonal stellt die größte Gruppe der im Gesundheits- und Sozialbereich tätigen Personen dar. Die Wichtigkeit dieser Berufsgruppe wird gerade in der derzeitigen Ausnahmesituation besonders augenscheinlich. Die im November präsentierte und von der GÖG durchgeführte Studie „Pflegepersonal – Bedarfsprognose für Österreich“ liefert eine gesamthafte Darstellung der personellen lst-Situation auf Basis vorhandener Daten sowie eine Prognose für den gesamten Bereich der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe und der Sozialbetreuungsberufe bis zum Jahr 2030. Um dem künftigen Bedarf im Pflegebereich gerecht werden zu können, ist es nötig zeitnah verschiedenste Maßnahmen umzusetzen. Denn wenn Pflege wieder etwas werden soll, dann: Ein schöner Beruf, den man gerne ergreift und in dem man gerne bleibt.
  2. Stärkung der Angehörigenpflege
    Betreuende Angehörige sind nicht nur der „größte Pflegedienst“ Österreichs, sondern auch eine der tragenden Säulen unseres Pflegevorsorgesystems. Aus diesem Grund ist es mir ein besonderes Anliegen, das bestehende System an Unterstützungsmaßnahmen auszubauen und weiterzuentwickeln. Auch in diesen besonders herausfordernden Zeiten hat sich gezeigt, wie wertvoll und unverzichtbar die Arbeit von Angehörigen ist. In diesem Zusammenhang möchte ich auch ein herzliches Dankeschön aussprechen.
  3. Neuregelung der 24-Stunden-Betreuung
    Das bestehende Modell der 24-Stunden-Betreuung sollte modifiziert und weiterentwickelt werden. Die bestehende Krise hat gezeigt, dass Österreich im Bereich der 24-Stunden-Betreuung sehr stark von anderen Staaten abhängig ist. Um diese Tatsache in der Zukunft zu vermeiden, aber auch, um den 60.000 24-Stunden-BetreuerInnen die Wertschätzung entgegen zu bringen, die sie verdienen, sollen geeignete Anpassungen getroffen werden.

Lebenswelt Heim: Herzlichen Dank für das Interview und alles Gute für einen konstruktiven und nachhaltigen Pflegereform-Herbst.


Gabriele Tupy
imzusammenspiel kommunikationsmanagement
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